Holaaaa,
als erstes es tut mir leid, dass so lange kein Blogeintrag mehr kam. Es ist sehr viel passiert in der Zeit wo ich mich nicht gemeldet habe.
Ich bin zu den Iguazu Wasserfällen gereist. Wir sind an einem Montagmorgen mit dem Reisebus losgefahren. Die Fahrt dauert ungefähr 25 Stunden. Zum Glück war der Bus relativ groß und man hatte platzt. Immer wieder haben wir Pause gemacht um etwas zu essen oder um auf die Toilette zu gehen. Nach einer wirklich langen Fahrt und nach dem langen warten am Zoll (da unser Hotel auf der brasilianischen Seite lag) waren wir endlich da. Im Bus hatten wir schon abgemacht wer mit wem auf ein Zimmer geht (jeweils 3 Personen), sodass es dann recht schnell ging. Ich ging mit Chiara und Ceci, beides sehr sehr gute Freundinnen von mir, in ein Zimmer. An diesem Abend machten wir nichts mehr besonderes. Alle waren sehr erschöpft von der Reise und wollten eigentlich nur noch schlafen. Wir aßen dann noch abends im Hotel. Das essen war wirklich sehr lecker und man hatte immer eine große Auswahl.
In dieser Reise unternahmen wir sehr viel. Wir besichtigten die Cataratas (Wasserfälle) auf der brasilianischen Seite und der argentinischen Seite. Bei der brasilianischen Seite war wirklich sehr schön, dass man einen wirklich tollen Gesamtüberblick hatte und es sah einfach nur fantastisch aus. Die argentinische Seite hat mir aber doch noch besser gefallen, da man hier einfach viel näher an dem Wasser war, über die Wasserfälle drüber gehen konnte und der Naturschutzpark auch schöner war. Auch haben wir auf der Reise viele Tiere gesehen, wir sind in ein Schmetterlingspark gefahren und in so etwas wie einen Tierpark, nur dass es dort nur Schlagen, Krokodile, Schildkröten... gab. Auch sind wir in eine Edelsteingrotte gefahren und haben uns an einem Tag das Leben von den brasilianischen Ureinwohnern angeschaut. Was ich wirklich sehr interessant fand. Sie sprechen eine andere Sprache, stellen alles nur aus natürlichen Produkten her (also Medizin, Waffen ...), haben einen anderen Kalender (das Jahr fängt bei diesen an sobald die Orchidee blühtet) und sie leben in einer Gemeinschaft zusammen wo jeder seine bestimmte Aufgabe hat. Es war einfach nur wirklich interessant zu sehen wie diese Menschen leben und ihrem Glauben und ihrer Kultur treu bleiben.
Die Reise war wirklich sehr toll und ich bin immer noch total beindruckt und fasziniert von der Schönheit, Größe und Stärke der Wasserfälle. Es war einfach nur traumhaft.
In den letzten Monaten ist hier in Argentinien sehr viel passiert. Sehr viel positives aber auch einiges negatives.
Mein Auslandsjahr neigt sich langsam dem Ende zu. Es sind nur noch 2 Monate. Viele (in Argentinien und aus Deutschland) fragen mich ob ich traurig bin wieder nach Deutschland zurück zu kehren, oder ich mich darauf freue.
Um ehrlich zu sein, ich freue mich so sehr auf Deutschland.
Ich freue mich auf meine Familie, auf meine Freunde, mein Zimmer, meine Schule, auf meine Stadt, auf meine Selbständigkeit und noch so viel mehr.
Ich hatte hier in Argentinien wirklich eine sehr sehr schöne Zeit aber es ist so anstrengend. Die Leute erwarten das du perfekt bist. Du musst immer nett sein (darfst nie einen schlechten Tag haben), alles gut können und sich immer nach allen anderen richten. Das ist auf Zeit sehr sehr anstrengend und man steht unter einem sehr großen Druck weil du eben "die deutsche" bist.
Auf der anderen Seite bin ich auch sehr traurig wieder nach Deutschland zurück zu kehren. Ich werde viel vermissen die Leute (meine Familie, meine Freunde), das argentinische Leben, die Feiern, den Humor, das Wetter, das Essen und noch so viel mehr.
Es war ein wirkliches tolles Jahr mit Höhen und Tiefen. Ich habe die Entscheidung nicht bereut ein Jahr ins Ausland zu gehen. Hier in Argentinien habe ich mich so sehr verändert und habe so viel dazu gelernt. Habe eine neue Kultur kennengelernt, neue freundliche und herzensgute Menschen getroffen und ein neues Land kennen und lieben gelernt. Ich weiß ich habe hier noch ein bisschen, aber die Zeit vergeht so schnell.
Gestern war ich mit meiner Organisacion ICC und den anderen deutschen Austauschschülern in Alta Gracia. Das ist ungefähr eine halbe Stunde von Cordoba mit dem Bus entfernt. Es war sehr schön dort und wir hatten einen tollen Tag. Wir waren in einem Museum von Che Cuevara. Dieser kommt nämlich ursprünglich aus Alta Gracia und es war wirklich sehr sehr interessant. Später haben wir uns nur in den Park gesetzt und geredet, Matee getrunken und Erfahrungen ausgetauscht. Es tut immer unheimlich gut mit Leuten zu reden die dieselben Erfahrungen gemacht haben wie man selbst.
Heute ist Muttertag und ich habe dafür extra ein typisch deutsches Frühstück zubereitet. Jetzt kommt noch die Familie und es gibt Asado. Sonst ist hier nichts Neues!!
Ich vermisse euch alle sehr und freue mich euch alle wieder in die Arme zu nehmen.
Eure Lucy
